Auf den Spuren der Herzöge 82 km + 15 km

Radfahren

"Auf den Spuren der Herzöge" Seebruck - Trostberg - Garching a. d. Alz - Burghausen - Altötting - Tüßling - (Bahnfahrt) Trostberg - Seebruck ( 82 km + 15 km)


sehr leicht
Dauer 08:00 h
Länge 97,0 km
Höhenmeter 754 hm
Tiefpunkt 358 m
Hochpunkt 553 m

Hauptstartort: Seebruck / Seehotel Wassermann Rundweg

Tourbeschreibung:

Charakteristik - Bei dieser Tour, die als Generallinie den Verlauf der Alz hat, dringt man tief in die bayerische
Geschichte ein. Trostberg, einst bayerische Grenzstadt gegen Salzburg; Burghausen, die größte Burg in
deutschen Landen und eindrucksvolles Wahrzeichen der Wittelsbacher Macht; Altötting, das katholische Herz Altbayerns; alles wird im wahrsten Sinn des Wortes „erfahren". Aber auch die neue Zeit stellt sich vor:
die unerschöpfliche Wasserkraft der Alz hat zum Entstehen des südostbayerischen Chemiedreiecks entscheidend beigetragen. Was die körperlichen Anforderungen betrifft, so ist anzumerken, daß es eigentlich immer bergab geht. Der längste Abschnitt der dann zwangsläufig bergauf gehenden Rückfahrt wird höchst bequem mit der Eisenbahn bewältigt, wobei der Drahtesel noch nicht einmal etwas bezahlen muß!
Aber Achtung: eine Tour für Starke - oder für E-Biker!

Streckenbeschreibung:

Nach der Brücke mit M[Klosterweg] alzabwärts. In einer Linksschleife der < Alz > entfernt sich der Weg vom Fluß.Nun über freies Gelände nach Stöffling (mit seinem rekonstruierten Keltengehöft), durch den kleinen Ort hindurch und weiter bis zur Kirche von Truchtlaching.

Truchtlaching - Daß die Gegend von Truchtlaching schon zur Latenezeit besiedelt war, beweist die noch gut erhaltene keltische Viereckschanze auf dem nahen „Schlößlberg”.

Die Route bleibt auf dem rechten Ufer der < Alz >, führt in leichtem Auf und Ab über Mühle zur Landstraße Truchtlaching - Altenmarkt, überquert diese [Niesgau] und verläuft, eine große Schleife der < Alz > abschneidend nach Niesgau. Noch einen knappen Kilometer im Talgrund, dann hinauf nach Offling, wo wiederum die vorgenannte Landstraße erreicht wird. Auf ihr durch den Ort und noch nicht ganz 1 km bis zu einem Kiesabbau, vorher links von der Straße abbiegen und auf einem aussichtsreichen Höhenrücken, der die Täler von < Alz > und < Traun > trennt, zum Kloster Baumburg, dessen unverwechselbares Turmpaar schon lang als Richtpunkt sichtbar ist.

Kirche St. Margaretha - Imponierend schaut die Baumburger Kirche vom bewaldeten Steilhang des Klosterberges ins Tal der Traun und, gegen Trostberg zu, ins Tal der Alz. Aus einer Burganlage ging im Jahre 1105 durch eine Stiftung ein Augustiner-Chorherrnstift hervor. Einrichtung und Ausstattung des Kirchenraumes
in höchster künstlerischer Vollendung.

Vom Kloster Baumburg hinunter nach Altenmarkt. Im Zug 'Hauptstraße/Trostberger Straße' über die < Alz >. Gleich nach der Brücke rechts abbiegen M[Traun-Alz-Radweg], durch Schwarzau, die < Alz > zweimal überschreitend und vorbei am drastischen Denkmal des Hans von Pienzenau hinauf in die Altstadt von Trostberg.

Trostberg - Die zunächst direkt an der Alz liegende bayerisch/salzburgische Grenze erklärt das beengte Bauen im alten Trostberg. Die Lage am schmalen Uferhang hat das Kuriosum der „Trostberger Orgel” hervorgerufen. Dies ist die Rückseite der östlichen Häuserzeile an der Hauptstraße. Zum Alzufer hin zeigen sich die
schmalen Häuser als kleine Wolkenkratzer und läßt sie in ihrer Aneinanderreihung eben wie Orgelpfeifen erscheinen. Das oben erwähnte Denkmal des Trostberger Pflegers Hans v. Pienzenau erinnert an den treuen Verteidiger der damals noch bayerischen Veste Kufstein gegen Kaiser Maximilian I im Landshuter Erbfolgekrieg 1504. Hans von Pienzenau soll nämlich dem Kaiser von den Mauern der Festung herab zum Hohn den nackten Hintern gezeigt haben. Der Kaiser war „not amused„ und ließ ihn dafür köpfen.

In der 'Hauptstraße' stadtauswärts, die Landstraße nach Altötting überqueren und hinunter zur < Alz > , unter der Eisenbahnbrücke hindurch und M[oM] auf dem linken Flußufer im Auwald flußabwärts bis zu einer Brücke. Hier trifft man wieder auf M[Traun-Alz-Radweg], auf dem linken Ufer noch etwa 300 Meter am Fluß entlang. Der Weg wendet sich nach links und erreicht bei Mittermühle die Straße und die Bahnlinie nach Altötting. Parallel hierzu führt die Route am Werk Schalchen vorbei nach Tacherting. Nach weiteren 3 Kilometern wird, kurz nachdem der Alzkanal überquert wurde, Wiesmühl a. d. Alz erreicht. Vor dem markanten Brauereigebäude wird scharf nach rechts abgebogen und es geht hinunter zur Brücke über die < Alz >, die wegen der Kanalausleitung leider meistens nur ein trauriges Rinnsal darstellt. Gleich nach der Brücke in einer Art Haarnadelkurve nach links und über Steinbrecher und Brunnthal an die Bahnlinie Garching - Freilassing. Ein Stück an dieser entlang und dann unter ihr hindurchnach Wald a. d. Alz. In der 'Brunnthaler Straße' und 'Schloßbergstraße'wieder einmal über die < Alz > und den Mühlbach, dann, den Ortsrand von Garching a. d. Alz streifend über Hartfeld und Berndlmühle nach Hart a. d. Alz mit dem imposanten Chemiewerk.

Hart - Man erkannte man die Möglichkeit, die Wasserkraft der Alz zur Produktion von Strom zu nutzen, der für die energieintensive Herstellung von Kalkstickstoff benötigt wurde. Hierfür wurden zwei Kraftwerke in Trostberg und Schalchen gebaut. Es folgten ein weiteres Wasserkraftwerk bei Hirten und die Carbidfabrik in Hart.

Am Mühlbach entlang bis zu dem in die Landschaft passenden o.a. Kraftwerk bei Hirten. Bei Übergang über
die Alzbrücke kann man dann - je nach Einstellung - bewundernd oder schaudernd betrachten, welcher Aufwand an Flußbauwerken getrieben werden muß, um auch noch den letzten verfügbaren Kubikmeter Alzwasser in die Kraftwerks-Turbinen zu lenken. Der Ort wird am Rand umfahren, die Route führt weiter fluß- bzw. kanalabwärts über Urfahrn und Gufflham nach Höresham. Bei der Straßengabelung am Ortsausgang rechts halten und M[oM] weiter. Bei Edhof werden zwei Landstraßen überquert, ebenso der folgende                    < Halsbach > und über Streuhof wird Irlhaid erreicht. Hier trifft man auf die M[Salzhandelsweg], die nun nach Osten verfolgt wird. Die Landstraße wird überquert, Wolfstall bleibt links liegen, Flöcking rechts und bei Grund gelangt man zum Bahnübergang beim Bahnhof Pirach. Die Gleise werden nicht überschritten, ein kurzes Stück parallel zu ihnen, dann führt die Markierung wieder von ihnen weg zunächst nach Linner, dann über Oberhadermark steil hinunter zum Ufer der < Salzach > und zum ehemaligen Cistercienser-Kloster Raitenhaslach.

Raitenhaslach - Zahlreiche Angehörige des Hauses Wittelsbach haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. So auch die polnische Königstochter Hedwig, die 1475 in der berühmten Landshuter Fürstenhochzeit Herzog Georg den Reichen ehelichte.

Nur noch 4 Kilometer flußabwärts sind von hier aus zu überwinden, um zu einem der Höhepunkte der ganzen
Tour zu gelangen, nach Burghausen, über die 'Salzlände' zum 'Stadtplatz'.

Burghausen - „Diese Stadt sieht aus, als wäre sie aus einem altdeutschen Gemälde herausgeschnitten und hierhergestellt worden; wenn ein geharnischter Ritter gekommen wäre, so hätte ich mich nicht gewundert”. Besser als mit diesem Zitat von Adalbert Stifter läßt sich dieser Ort gar nicht beschreiben. Das heutiges Aussehen der Burg ist im wesentlichen das Ergebnis der Umbauten unter Herzog Georg d. Reichen, der damit die ausgedehnteste und großartigste Bergbefestigung des Landes schuf. Der schlanke Bergrücken
über der Salzach ist in einer Länge von 1100 m beiderseits von Mauern und Türmen begleitet und durch Abschnittsgräben in 6 Höfe geteilt. Das bauliches Gepräge der Altstadt entspricht der für das Inn-Salzachgebiet typischen Häuserform, die Wohnhäuser mit Lauben, Grabendächern und gewölbten Fletzen. Beherrschend die Pfarrkirche St. Jakob, die 1l40 geweiht wurde. Das Rathaus stammt aus dem l4./l5. Jh., klassizistische Fassade mit Stadt- und bayerischem Wappen. Das Prunkstück des Stadtplatzes aber ist das ehemalige Regierungsgebäude aus der Mitte des l6. Jh., mit 3 dekorativen Renaissancetürmchen, die Fassade mit kurbayerischem Wappen stammt aus der Mitte des l8. Jh. Der Marienbrunnen wurde schon l440 erwähnt, die Säule stammt aus der 2. Hälfte des 17. Jhs. Über all dem schönen Alten sollte aber auch nicht vergessen werden, daß die Stadt heute ein Zentrum höchstqualifizierter Industrie ist.

Von der Altstadt über den 'Hofberg' und in der 'Curastraße' hinauf zum 'Curaplatz' (Eingang zur Burg). Im Zug 'Burgstraße' / 'Unghauser Straße' zur 'Berchtesgadener Straße' (B 20), diese überqueren und gleich links abbiegen in die 'Anton-Riemerschmid-Straße'. Die Bahnlinie unterqueren, die 'Burgkirchener Straße' in einem
kurzen Links/Rechtsschwenk überqueren und in der 'Ulrich-Schmid-Straße' das Stadtgebiet verlassen.
An Unghausen vorbei nach Mehring. ½ km nach der Ortsdurchfahrt geht es über den Alzkanal, dann über die
Landstraße Burghausen - Altötting nach Hohenwart und - zum soundsovielten Mal - über die < Alz > nach Emmering. Die vorher überquerte Straße nach Altötting wird im Ort nunmehr unterquert und es geht auf der Trasse der „Alten Poststraße" an die Durchquerung des ausgedehnten Waldgebietes < Öttinger Forst >. Nach dem Austritt aus dem Wald führt die Route in der 'Burghauser Straße' direkt ins Zentrum von Altötting.

Altötting - Nicht die Hauptstadt, aber das Herz Altbayerns ist diese kleine Stadt. Kein Wallfahrtsort ist so tief im Herzen der Gläubigen verankert und ist so eng mit dem fürstlichen Haus Wittelsbach verbunden. Auch heute noch verspürt jeder Besucher die Anziehungskraft dieses Ortes. Ziel dieser Wallfahrt ist ein um 1300 am Oberrhein oder in Burgund entstandenes, aus Lindenholz geschnitztes Marienbild im Oktogon der ehemaligen Taufkapelle. Herzöge und Kurfürsten und auch zwei Päpste haben als Pilger in Altötting geweilt. Bis in unser .Jahrhundert hinein haben die Herrscher Bayerns nach ihrem Tode ihre Herzen in silbernen Urnen im
Oktogon der Altöttinger Kapelle in Wandnischen beisetzen lassen, als „fürstliche Ehrenwache” für das Gnadenbild. Der Kapellplatz ist das Zentrum der Stadt und der Wallfahrt, ist kein Stadtplatz im üblichen Sinne. Er ist nicht als Markt- und Handelsplatz und auch nicht als Mittelpunkt des bürgerlichen Lebens angelegt, sondern ganz eine Schöpfung des Barock - gleichsam als Bühne eines geistlichen Schauspiels: der Wallfahrt. „Von jeder Haustür geht ein Weg nach Altötting”, sagt ein altes bayerisches Wort. Die

Gnadenkapelle gehört zu den ältesten Zentralbauten Deutschlands. Auf dem Gnadenaltar ein silberner Tabernakel von 1645, darin das kleine, 0,65 cm hohe Gnadenbild (bemaltes Schnitzwerk vom Anfang des 14. Jh.). Die Fleischteile sind durch Kerzenrauch gedunkelt; seit dem 17. Jh. bekleidet, das Zepter stammt aus 1639. Südlich der Gnadenkapelle steht die zweitürmige gotische Stiftspfarrkirche St. Philipp und Jakob, die in ihrer heutigen Gestalt zwischen 1499 und 1511 als letzte gotische Hallenkirche Süddeutschlands entstanden ist. Von der ursprünglichen gotischen Ausstattung dieser Kirche sind nur wenige, aber kostbare Kunstwerke auf unsere Zeit gekommen Eine populäre Sehenswürdigkeit ist die neben dem Nordportal stehende hohe Schrankuhr aus der Pestzeit mit dem „Tod von Eding” (Tod von Altötting), bei jedem Schwung seiner Sense soll irgendwo ein Mensch sterben.

Die M[Inntalradweg] führt nach Westen aus Altötting heraus, überquert die B 299 und führt parallel zur Eisenbahnlinie nach Tüßling.

Tüßling - war ehedem Sitz eines Adelsgeschlechts. Das sehenswerte Schloß (ehem. Wasserschloß) wurde von Johann Veit von Toerring anstelle einer Burg neu erbaut und 1583 vollendet.

Ab hier wird es nun gemütlich. Im Zweistunden-Takt fahren die Nahverkehrszüge von Tüßling nach Trostberg.
Fahrplan vor Antritt der Tour studieren! Knapp 23 Kilometer Strecke, 100 Meter Höhenunterschied (aufwärts!),
der Drahtesel fährt sogar umsonst! Da lassen sich noch genügend Konditionsreserven bilden für die 15 Kilometer von Trostberg zurück nach Seebruck, die wohl oder übel wieder gestrampelt werden müssen.
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Zeichen und Schriftarten im Text:

Seebruck                     Von der Route berührter Ort
> [Traunstein]             Wegweiser
M[Salinenweg]           Markierter Radweg
M[oM]                           Ohne Markierung
'Bahnhofstraße'         Benannte Straße
< Traun >                    Berg-, Fluß-, See-, Flurname
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Text und Gestaltung: hansdaxer@t-online.de
 

 

 



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Das Falt-PDF eignet sich für kürzere Touren und ist besonders durch die Faltung sehr platzsparend in der Hosentasche oder Trikot unterzubringen.


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Das Single-PDF eignet sich für kürzere Touren und ist im Vergleich zum Falt-PDF in einer klassischem Aufbau gehalten.



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Das Multi-PDF eignet sich für längere Touren. Der Aufbau erlaubt eine Abbildung längerer Tourenbeschreibungen und eine görßere Kartendarstellung.





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Anschrift

Herr Peter Stocker
Ludwig-Thoma-Straße 1
83358 Seebruck am Chiemsee
0 86 67/8 71 - 0
reservierung@seehotel-wassermann.de



Auftraggeber dieser Tour